Gut Besser GUTBROD
Umbauten/
Eigenbauten
Heckkraftheber
Da ich auch im Heck an meinem Gutbrod etwas anbauen wollte, habe ich mir mal Gedanken über einen Heckkraftheber gemacht.
Hierbei habe ich mir auch mal die Lösung von Harald Rieger angeschaut, diese gefiel mir schonmal gut, leider fehlte bei mir der Hydraulikzylinder der Zwischenachsaushebung und ich war von der Hubkraft nicht überzeugt. Deshalb habe ich mir überlegt wie ich das ganze mit einer größeren Hubkraft umsetzen könnte und habe mir hierbei als Vorbild unsere großen Traktoren genommen.
Den entscheidende Hinweis habe ich dann von Florian Lührs erhalten, da er eines der wenigen Gutbrodmodelle mit originalem Sonderheckkraftheber besitzt.
Somit habe ich dann mal mit dem Bau angefangen.
Die Unterlenkeraufnahme habe ich so gestaltet, dass die Unterlenker frei schwingen können, da unsere Maschinen die unterschiedlichsten Breiten haben.
Das obere Geweih hat mir einiges an Kopfzerbrechen gekostet, da ich mit der anfänglichen Befestigung nicht zufrieden war und das ganze Weder mit dem Tank noch mit dem Zugmaul kollidieren durfte. Entschlossen habe ich mich dann dazu die Halterung am Rahmen zu verschrauben.
Nachdem ich alle Komponenten ziemlich fertig hatte, konnte ich noch die länger der Zylinder festlegen. Als diese dann geliefert wurden, konnte ich alles mal zusammenstecken und schauen ob es so passt.
Wie man sieht, passt es sehr sehr gut.
Da ja alles so super gepasst hat, habe ich nach kleinen Anpassungen, dem ganzen noch etwas Farbe verpasst.
Zu guter Letzt konnte ich dann auch noch die Unterlenker montieren. Diese stammen vom üblichen Dreipunktsatz, den man im Netz kaufen kann.
Aktuell dient das Zugmaul, da es drehbar ist, als Oberlenkerbefestigung.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich das ganze mit der originalen Hydraulikanlage betrieben.
Da ich natürlich mal wissen wollte, ob mein Eigenbau etwas taugt, habe ich mich entschlossen zur Probe mal einen Weinbergsmulcher anzubauen. Dieser läuft normalerweise an einem 60PS Traktor und ist um einiges schwerer als die Mulcher für Kleintraktoren.
Ich war sehr positiv überrascht, dass er diesen überhaupt angehoben hat. Zwar etwas groß, aber ich wollte ja nur einen Härtetest vollziehen.
Zapfwellengetriebe
Mit dem Bau meines Heckkrafthebers, kam mir noch die Überlegung, dass ich gerne jedes Standardzapfwellengerät betreiben würde. Da ja der Gutbrod Hinten eine Zapfwelle hat, die 1000u/min macht und linksdrehend ist und alle Standardgeräte für 540u/min rechtsdrehend ausgelegt sind, musste ich mir da was überlegen. Original von Gutbrod gabs es mal so ein Getriebe, welches dies erfüllt. Leider ist diese Getriebe so selten, dass keines aufzutreiben war.
Deshalb hab ich mir Gedanken über eine Alternative gemacht und mich entschlossen ein Zapfwellengetriebe an den Gutbrod anzupassen. Leider erwies sich die Suche nach etwas passendem, was auch sehr kompakt war, sehr schwierig. nach fast einem Jahr Suche bin ich dann im Ausland fündig geworden.
Da der Gutbrod einen Zapfwellenstummel in der Größe 1 1/8″ hat, allerdings alle Standardgeräte die Größe 1 3/8″ benötigen, gleicht diese Getriebe das auch aus.
Das Lochbild stimmte natürlich nicht mit dem des Gutbrod überein, sodass ich eine Adapterplatte entwerfen musste.
Nach einigen Fehlversuchen, hab ich dann endlich, den ersten Prototyp auf dem 3D-Drucker ausdrucken können.
Da dieser auf Anhieb gepasst hat, habe ich die Platte, dann noch aus Metall fertigen lassen.
Allerdings musste ich in das Getriebe noch 2 weitere Löcher bohren, da 2 der Löcher mit den Schrauben am Gutbrod kollidiert hätten.
Auch am Gutbrod sah es gleich stimmig aus.
Jetzt kann ich sogar den Mulcher, mit dem ich meinen Heckkraftheber getestet habe, betreiben.
Was ich durch Zufall vor kurzem feststellen konnte ist, dass das ganze auch an die 1000er Reihe mit normaler Zapfwelle passt.
Hydraulikanlage
Da ich der Meinung war mein Heckkraftheber könnte noch etwas mehr Hubkraft vertragen, habe ich mich dazu entschlossen, die komplette Hydraulikanlage umzuarbeiten.
Als Vorbild hierfür habe ich den Umbau von Harald Rieger genommen und mir auch das ein oder andere Teil von ihm besorgt, wie den neuen Hydrauliköltank und den Halter für die Hydraulikpumpe.
Entschlossen habe ich mich auch, da ich eine hydraulische Lenkhilfe verbaut habe, ebenfalls eine Doppelpumpe zu verwenden. Die von Harald Rieger empfohlene Pumpe, war leider nicht aufzutreiben.
Da ich aber eine Hydraulikfirma, mit grandiosem Service an der Hand habe, habe ich diese darauf angesetzt. Natürlich gebe ich die Adresse der Firma sehr gerne weiter. Nach kurzer Zeit konnte diese mir 2 Pumpenvarianten anbieten, beide mit Vorsatzlager. Die erste Variante war eine 5ccm Pumpe und eine 3,3ccm Pumpe und die 2te bestand aus 2 Pumpen mit 3,3ccm. Ich habe mich dann für die Variante mit 2 gleichen Pumpen entschlossen. Was super war, war dass das Vorsatzlager gleich mitgeliefert wurde.
Die Doppelpumpe die ich verwendet habe ist:
Roquet-Doppel-Zahnradpumpen Baugröße 1
1LQ5DE10R 2030V
Das einzige was mit der Halterung für die Pumpe von Harald Rieger nicht ganz passte, war das Mittelloch des Vorsatzlagers. Hierbei musste ein kleiner Ring auf das Vorsatzlager gedreht werden, der den Durchmesser um einen Hauch erhöhte.
Nachdem ich die alte Hydraulikanlage entfernt hatte, sah es zwar etwas wüst mit den ganzen Schläuchen aus, aber ich hatte Platz um mal die neue Pumpe anzubringen. Wichtig hierbei ist, dass man für die Schraube, die der Drehpunkt der Halterung ist eine mit der Festigkeit 10.9 nimmt, da diese gerne bricht.
Schaut auf jeden Fall schonmal so aus als wäre die Pumpe ab Werk verbaut.
Die meisten Teile hab ich dann zusammen getragen.
Als ich mir das Ganze angeschaut habe, hat sich mir nur die Frage gestellt, wo das denn alles untergebracht werden soll.
Das Steuergerät habe ich von Hydrauliktechnik24.de, den Rest allerdings habe ich von meinem Hydraulikhändler.
Als nächstes habe ich den neuen Hydrauliköltank an seinen Platz gebracht, dieser passte sofort ohne viele Komplikationen rein.
Er wird mit 3 Schrauben befestigt, 2 Schrauben der Kupplungsglocke und 1 ne am Motorblock.
Ausgestattet ist der Tank mit einem Rücklauffilter, Einfüllstutzen mit Sieb und einer Füllstandsanzeige mit integriertem Termometer.
Dann konnte ich auch schon den Platz des Steuergeräts festlegen und einen Halter bauen.
Ich wollte so nah wie möglich an die Hydraulikpumpe, damit ich auch mit der Kabine keine Probleme bekommen werde.
Verschraubt ist der Halter an den 4 Befestigungsschrauben der originalen Pumpe.
Der Kraftstofffilter hat natürliche auch einen neuen Platz gebraucht, aber da wurde schon am Tank mitgedacht und somit konnte man ihn da anschrauben.
Da ich einzelne Hydraulikanschlüsse separat ansteuern wollte, habe ich mir nach längerer Suche, zwei originale Dreiwegeventile besorgt.
Leider sind die Hydraulikschläuche dann sichtbar, aber ich wollte bei den originalen Ventilen bleiben, da sie so schön kompakt sind.
Ich bin recht gut voran gekommen, sodass ich im nächsten Schritt schon die Schläuche ausmessen konnte. Hierbei habe ich die Verschraubungen in der Größe 8L gewählt, da sie für diese Pumpenleistung völlig ausreichend sind.
Allerdings die Saug- und Druckleitungen der Pumpe habe ich etwas größer gewählt.
Wie man sieht sind es ganz schön viele Verschraubungen geworden und es hat mir nicht ganz gefallen, deshalb habe ich versucht es noch etwas ordentlicher zu gestalten.
Es ist mir denk ich auch ganz gut gelungen, dies umzusetzen.
Die Halter für die Hydraulikkupplungen habe ich auch neu bauen müssen.
Vorne habe ich sie an die Punkte gesetzt an denen sie original auch verbaut waren. Und hinten habe ich sie in das Profil des Rahmens gesetzt, da hier Platz wegen meines Heckkrafthebers war.
Zu guter Letzt, hab ich noch einen Halter für den Kreuzsteuerhebel gebaut.
Die Position ist wie bei allen anderen Umbauern auf der rechten Seite. Allerdings wollte ich ihn dort nicht befestigen, deshalb habe ich mich für einen Halter aus Metall entschieden.
Befestigt habe ich den Halter an den Löchern im Rahmen, die ursprünglich für die Zwischenachsaushebung vorgesehen war, befestigt. Da die Zwischenachsaushebung allerdings bei mir fehlt, war das kein Problem.
Jetzt ist alles voll funktionsfähig und komplett einsatzbereit.
Den Zusatzöltank der Hydraulik, habe ich natürlich auch entfernen könne, da er außer Funktion ist.
So sieht der Motorraum jetzt im fertigen Zustand aus.
Zu ergänzen ist natürlich noch ein neuer Schlauch vom Luftfilter zum Aussagstutzen.
Was noch ganz wichtig beim Hydraulikumbau war und nicht vergessen werden darf, ist dass in den Kreislauf der Lenkhilfe, sofern eine vorhanden ist, ein Druckbegrenzungsventil einzubauen ist. Dieses muss zwischen Pumpe und Lenkventil eingebaut werden und den Druck habe ich auf 150 bar eingestellt. Ich habe das Ventil an der markierten Stelle unter den Kraftstofffilter eingebaut.
Ebenso muss in den Lenkzylinder mindestens eine Drosselscheibe mit 1mm Loch natürlich besser zwei, an die Anschlusspunkte eingebaut werden, da sonst die Lenkung anfängt zu ruckeln.
Was ich später auch noch eingebaut habe in meinen Heckkraftheber, war ein Drosselrückschlagventil. Es wirkt wie eine Senkdrossel, allerdings bei Heben hat es vollen Durchfluss.
Nach langem hin und her habe ich noch einen Riemenschutz an der Hydraulikpumpe angebracht.
Hierfür habe ich den Riemenschutz, der schon an der alten Hydraulikpumpe angebracht war, genutzt.
Dieser war leider schon etwas gebrochen, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, ihn durch eine Blech zu erweitern an dem ich zwei Muttern angeschweißt habe. Mit den Muttern konnte ich ihn dann mit den Schrauben der Hydraulikpumpe verbinden.
Frontgewicht
Da der Gutbrod mit den schweren Geräten im Heck, auf der Vorderachs etwas leicht wird, wollte ich noch ein Frontgewicht bauen.
Ich habe dann bei uns noch eine alte Fendtgrundplatte gefunden und diese kurzer Hand auf das Gerätedreieck umgebaut.
Jetzt kann ich das Gewicht individuell erhöhen, da wir noch 6 Einhängegewichte haben.
Ackerschiene/ Kugelkopf
Da ich zum Rangieren spontan mal den Gutbrod nutzen wollte, habe ich die Ackerschiene verdrehsicher und so gebaut, dass die Unterlenker arretiert sind.
Front-/ Heckcontainer
Da wir eine Transportkiste für unsere Schmalspurschlepper bauen wollten, war die Idee diese gleich so zu gestalten, dass diese auch am Gutbrod hinten und vorne angebaut werden kann.
So haben wir aus zwei alten Metallboxen, die an manchen Stellen etwas verbogen waren, eine Perfekte gemacht.
Dort haben wir dann eine Dreipunktaufnahme und zusätzlich noch ein Gerätedreieck für vorne angebracht.
Jetzt können die Werkzeuge immer super transportiert werden.
Später haben wir noch einen Deckel nachgerüstet.
Kehrmaschine
Da ich die Kehrmaschine oft nur kurz, zum Schneeräumen und Reinigen der Wege im Weinberg, benötige, hat es mich sehr genervt, dass sie sich nicht sonderlich gut anbauen lässt. Man musst sie wegen des Anbaus in der Platte am Gutbrod, zum Anbauen immer vorne etwas anheben, dies war sehr umständlich.
Da ich eigentlich immer den Frontkraftheber vorne dran habe und die Kehrmaschine das einzige Gerät noch war, welches nicht in das Schlepperdreick passt, hat sich ein Umbau angeboten.
Original gab es die Kehrmaschine von Wima auch mit dem Dreieck, dies habe ich bei Florian Lührs gesehen und es gefiel mir deutlich besser.
Die Aushebung samt Zylinder habe ich, da dies nicht mehr benötigt wird, einfach abgeschnitten.
Danach habe ich hier einfach das Dreieck angeschweißt, da es mir aber noch nicht hundertprozentig gefiel, habe ich es noch durch Knotenbleche verstärkt.
Zu guter Letzt habe ich noch die Riemenabdeckung anpassen müssen, da sie ansonsten mit dem Dreieck kollidiert hätte. Mir hat es sowieso nicht gefallen, dass die Abdeckung nach hinten zum Gutbrod hin immer offen war, deshalb habe ich sie jetzt nach hinten geschlossen.
Ergänzt habe ich noch eine Halterung für die Hydraulikschläuche der Schwenkzylinders.
Was nach dem Umbau noch sehr angenehm ist, ist dass ich wegen der neuen Länge der Gelenkwelle, diese jetzt so anpassen konnte, dass man diese erst nach dem Einhängen der Kehrmaschine noch anbringen kann.
Palettengabel
Ich habe mir überlegt aus einem alten Hubwagen, den ich mal geschenkt bekommen habe, eine Palettengabel zu bauen.
Der Hubwagen war leider defekt, sodass er sich super eignete.
Ich habe dann alle überflüssigen Teile vom Gabelträger entfernt.
Den Oberlenkerhalter konnte ich aus den abgebauten Teilen umfunktionieren und die Unterlenkerbolzen konnte ich einfach in zwei vorhandene Löcher festschrauben.
Häcksler BGU
Nach dem ersten Test Habe ich gemerkt dass die Verstellung der Auswurfs etwas unschön gelöst ist.
Um den Kamin zu verstellen muss man original 4 Schrauben mit Werkzeug lockern.
Dies gefällt mir aber in keinster Weise, somit musste ich mir etwas anderes überlegen.
Mir kam dann Idee zwei Platten von unten gegen zu spannen, die sich nicht mehr selbst drehen können.
Allerdings musste ich dann feststellen, dass der Kamin hin und her rutscht, deshalb habe ich noch eine Kante ergänzt, die das Spiel verhindert.
Das Ergebnis gefällt mir jetzt deutlich besser als das Original und jetzt kann man einfach die 4 Flügelschrauben mit der Hand lösen.